Sobald wir bei Unterrichtsaufgaben in die digitale Welt wechseln, müssen wir Lehrpersonen damit rechnen, dass die Schülerinnen und Schüler dabei einen Chatbot eingesetzt haben. Aber können wir als Lehrpersonen Chatbots im Unterricht einsetzen und so auch als neues Werkzeug zum Thema machen?
Vor einem Jahr brach die Welle der künstlichen Intelligenz über die breite Öffentlichkeit und viele begannen Chatbots in ihrem Berufsleben und Privat zu nutzen. Es ging nicht lange, und schon tauchten auch erst Schularbeiten auf, die nicht mehr selbst geschrieben wurden, sondern die ein Chatbot wie zum Beispiel ChatGTP verfasst hat.
Schnell kam die Frage auf, wie es steht es um Chatbots und Unterricht, denn wir wollen ja die Schülerinnen und Schüler auf die Leben vorbereiten und hier gehören die Möglichkeiten und Risiken von künstlicher Intelligenz sicher dazu.
Wenn wir Chatbots oder Werkezuge mit künstlicher Intelligenz im Unterricht einsetzen wollen, müssen wir zuerst an die Vorgaben des Datenschutzes denken. Dabei müssen wir vor allem die Schülerinnen und Schüler vor Profiling schützen. Das heisst, die Anfragen müssen anonym verarbeitet werden, damit es nicht möglich Vorlieben und Interessen der Schülerinnen und Schüler zu erkennen. Sobald Schülerinnen und Schüler aber mit einem Account auf einer Plattform arbeiten, ist dieser Schutz nicht gewährleistet.
Wie können wir dann Chatbots im Unterricht einsetzen? Währenddessen bieten verschieden Anbieter Möglichkeiten an, Chatbots im Unterricht anonym einzusetzen.
Fobizz – KI-Assistenz
Die KI-Dienste von Fobizz sind schnell einsetzbar und kosten zudem in der Basisversion nichts. Du kannst dort eine Klasse eröffnen und Klassenprojekt starten. Die Schülerinnen und Schüler können mittels Zugangscodes auf die KI-Dienste zugreifen. Pro Projekt haben sie 50 Prompts (Eingaben) zur Verfügung. Als Lehrperson kannst du den Zugriff jederzeit stoppen.
Um auf die digitalen Dienste von Fobizz als Lehrperson zugreifen zu können, musst du bei dieser Webseite einen Account eröffnen. Anschliessend kannst du erste Klassen eröffnen und Projekte starten.
Wenn du bei Fobizz ein Projekt für eine Klasse startest, kannst du dies direkt mit einer Aufgabe verbinden. Dabei hat es ein Textfeld, um den Auftrag zu beschreiben und die Möglichkeit, Materialien hochzuladen. Anschliessend kannst du wählen, welche KI-Dienste du in diesem Projekt zur Verfügung stellen will. Es gibt einen normalen Chatbot, ein Bildgenerator, aber auch einen Personen-Chat, bei dem sie die KI als eine bestimmte Persönlichkeit ausgibt. Auf der Fobizz-Seite sind all diese KI-Assistenten beschrieben. Dort werden noch viele weitere Digitale Dienste für den Unterricht angeboten.

Die Schülerinnen und Schüler können anschliessend über die Adresse https://go.fobizz.com/ sich mit einem persönlichen Code einloggen und das Projekt starten.

Schabi KI-Dienste
Schabi bietet die Möglichkeit Datenschutzkonform KI-Dienste für Klassenprojekte einzusetzen. Dabei loggen sich die Schülerinnen und Schüler bei Schabi ein. Ihre Anfragen werden an die Schbiseite gestellt und anonym an ChatGTP weitergeleitet. Dank den vorgängigen Einstellungen kann die Arbeit der Schülerinnen und Schüler gut auf die Bedürfnisse des Projekts angepasst und mitverfolgt werden.
Vorstellungsvideo Schabi-KI-Dienste
Sobald unterrichtskonforme KI-Dienste eingesetzt werden wollen, kommen Kosten auf die Schule zu. Jede Anfrage kosten einen Betrag und müssen vorgängig bei Schabi als Kredit bezahlt werden. Leider haben wir noch zu wenig Erfahrung, um die Kosten für ein Klassenprojekt abzuschätzen. Falls du Interesse hast, die KI-Dienste auszuprobieren und Erfahrungen damit zu sammeln, melde dich bei der Informatik-Leitung.
SchulKI
Eine weitere Möglichkeit ist die Plattform SchulKI. Auch dort kann für ein Klassenprojekt ein Chatbot zur Verfügung gestellt werden, damit die Schülerinnen und Schüler anonym arbeiten können. Bei SchulKI brauchen die Schülerinnen und Schüler keinen Account, sondern bekommen von der Lehrperson einen Link. So kann die Lehrperson steuern, zu welchem Zeitpunkt de Dienst zur Verfügung steht und wann er wieder ausgeschalten ist.

Wenn man als Lehrperson bei SchulKI einen Account erstellt, kann man gratis erste Erfahrungen sammeln. Jede Lehrperson hat ein Startguthaben, das für ein kleines Projekt in deiner Klasse genügt. Mit meiner Klasse konnte ich etwa eine Viertelstunde damit arbeiten. Also so eine erste Erfahrung genügt es. Anschliessend müsste auch für diesen Dienst bezahlt werden.