Texte werden vom Computer geschrieben – eine neue Technik kommt auf uns zu.

Im November stellte die Firma OpenAI den ChatGTP vor. Das ist ein Computerprogramm, das dank künstlicher Intelligenz auf Fragen antworten kann. Was heisst das für den Unterricht, wenn Schülerinnen und Schüler aber auch Lehrpersonen ihre Texte vom Computer schreiben lassen? In diesem Artikel stellen wir den Stand der Technik vor und geben Anregungen zu diesem Thema.

Zum Anfang zeigen wir einige Beispiele, wie ChatGTP mit Aufträgen umgeht. Eine erste Aufgabe ist: “Schreibe mir ein Interview mit einer Ameise.”

Eine andere Aufgabe ist, schreibe mir ein Märchen.

Ein letztes Beispiel ist eine Hausaufgabe aus der Mittelstufe 2: Sie müssen aus einem Film über Suchmaschinen schauen und eine Zusammenfassung schreiben. ChatGTP würde die Funktion der Suchmaschinen folgendermassen beschreiben.

Die Resultate sind schon eindrücklich. Sie zeigen, was in nächster Zeit auf uns zukommt, und dass dies uns in der Schule sicher beschäftigen wird. Wer es selbst ausprobieren will, eröffnet einen Account auf der Website von OpenAI.

Neben ChatGTP gibt es noch andere KI-Textgeneratoren, die Interessant sind. Neuroflash ist ein deutscher Textgenerator, der im Vorfeld nach der Textart frägt, um bersere Resultate zu bringen. Viele Stimmen sagen voraus, dass die Suchmaschinen mit ihren Links langsam von KI-Textgeneratoren verdrängt werden können. Statt Verweise auf Webseiten mit dem richtigen Inhalt, generiert die Applikation gleich die richtige Antwort. Perplexity bietet schon jetzt eine Vorahnung darauf. Der Bot generiert nicht nur eine Antwort, sondern verweist gleich noch auf die Quellen.

Bots, also Compunterprogramme, die auf Fragen Antworten geben können, gibt es schon seit einiger Zeit. Das Neue an ChatGTP ist, dass das Programm Texte schreiben kann, die nicht mehr von menschlichen Texten unterschieden werden können. Dies schafft das Programm, weil es mit undenkbar vielen Texten aus dem Internet gefüttert wurde und dank künstlicher Intelligenz daraus einen neuen Text verfassen kann. Auch wird der Text bei der gleichen Frage jedes Mal anders aussehen.

Die neue Technik wirft viele Fragen auf und es sind noch einige Probleme zu lösen. Was sicher ist, die Technik wird nicht mehr verschwinden und wir müssen uns überlegen, wie wir damit umgehen. Einerseits müssen wir die Schülerinnen und Schüler befähigen mit Produkten, die von künstlicher Inteligenz hergestellt wurden, umzugehen, andererseits müssen wir den Unterricht so gestalten, dass sie uns nicht einfach maschinell hergestellte Texte abgeben.

Was heisst das in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern?

Unsere Schülerinnen und Schüler benutzen jetzt schon gerne die Copy&Paste-Methode, indem sie Texte aus einer Webseite kopieren. Und ähnliche Herausforderungen hatten wir schon mit der Rechtschreibeprüfung in Textverarbeitungsprogrammen oder mit dem Taschenrechner. Wir müssen davon ausgehen, dass unsere Schülerinnen und Schüler künstlich hergestellte Texte erstellen können. Verbieten wird keine Lösung sein. Also müssen wir unsere Aufgaben verändern. Dabei wird vermutlich das Mündliche an Bedeutung gewinnen und die individuelle Betreuung wichtiger werden.

Texte von KI-Textgeneratoren ahmen die menschliche Sprache nach und die machen Fehler. Gerade die Fehler von KI-Textgerneratoren sind eine Gefahr. Sie geben wieder, was ihnen an Texten gefüttert wurde. Wie wir wissen, sind die Inhalte im Internet voller Fehler. Diese können nun von KI-Textgeneratoren übernommen und wiedergegeben werden. Die Fähigkeit, Inhalte auf ihre Richtigkeit zu überprüfen, wird noch viel wichitger. Wir müssen die Schülerinnen und Schüler noch viel mehr darin befähigen.

Der ChatGPT ist auch ein hervorrangenes Beispiel, um zu zeigen, wie künstliche Intelligenz funktioniert, welches die Stärken daran sind und wo die Grenzen und Schwächen liegen. Dafür gibt es auch schon einiges Unterrichtsmaterial, um dieses Thema im Unterricht zu behandeln.

Einfacheres Vorbereiten für die Lehrpersonen?

Kann ChatGTP beim Vorbereiten des Unterrichts helfen. Sicher. Der KI-Textgererator kann Erklärungen auf verschiedenstem Niveau bieten, kann Geschichtentexte erstellen zur Überarbeitung und Analyse im Deutsch unterricht oder er kann Lernziele oder Prüfungsfragen generieren. Sprachlich sind die Texte noch nicht ganz auf der Höhe, aber mit einer Überarbeitung sicher nutzbar. Ein lustiges Beispiel ist der Video vom Gabor Kertesz, der mit ChatGTP ein Unterrichtsdossier mit Texten verschiedener Niveaus, einzelner Lernzielen und einingen Prüfungfragen erstellt.

Wie sieht es ChatGTP selbst?

Zum Abschluss fragen wir ChatGTP selbst über ihre Chancen und Gefahren für die Schule. Hier seine Antwort.

Vertiefung des Themas

Der Blog-Beitrag von Beat Döbeli gibt einen vertieften Einblick in die technische, gesellschaftliche und schulische Bedeutung von ChatGTP.

Mirjam Eglof von der PHZH betreut eine Linkliste zum Thema künstliche Intelligenz. Darin sind Hintergrundinformationen, Unterrichtsmaterialien und weitere Bots aufgelistet.

Der Beitrag “ChatGPT kommt in Schweizer Schulen und Universitäten an” vom SRF beschreibt, wie ChatGTP in den Schulen angekommen ist.

Der Video Beitrag “ChatGTP an der Schule” von TechUcation at School gibt eine kurze Zusammenfassung, was das Thema für die Schule bedeutet.

Die Plattform Schulareana bietet eine Unterrichtsreihe “Künstliche Intelligenz – ChatGPT” zu diesem Thema an.

SRF KidsNews hat den Beitrag “ChatGPT: Wer löst die Hausaufgaben – Maschine oder Mensch?” produziert. Hier wird der Chatbot für Kinder erklärt.