Wenn unsere Schülerinnen und Schüler eine Recherche machen, können sie auf Kinder zugeschnittene Suchmaschinen zugreifen. Gibt es solche Angebote auf Englisch und Französisch?
Recherche in einer Fremdsprache ist eine doppelte Herausforderung, weil recherchieren schon allgemein nicht ganz einfach ist und dann noch in einer Fremdsprache. Doch Kindersuchmaschinen bieten Seiten mit einfacher Sprache an. Sie können eine Möglichkeit sein, Informationen in einer Fremdsprache zu finden. Zudem bieten diese Seiten eine Möglichkeit, Kindern mit französischer oder englischer Muttersprache Aufgaben zu geben.
Per Zufall stiess ich auf Kiddle, die englische Kindersuchmaschine von Google. Dabei fragte ich mich, ob es dann noch weitere Kindersuchmaschinen auf Englisch gibt?
Ja, es gibt sie, aber die Auswahl ist aber beschränkt. Die meisten Seiten greifen auf die gefilterten Suchergebnisse von Google zu und fast alle sind mit Werbung versehen. Einige sind im Layout sehr veraltet und erinnern als Internet in den 90er Jahren. Bei meiner Recherche habe ich zwei Seiten gefunden, die ich empfehlen kann.
- Kiddle – die Suchmaschine von Google
- Swiggle – eine freie Suchmaschine mit Google-Resultaten
Kiddle

Kiddle ist ein Projekt von Google. Die Inhalte sind nicht nur für Kinder gefiltert, sondern die Links verweisen auch wirklich auf Kinderseiten. Viele Inhalte sind von der seiteneigenen Kiddle-Enzyklopädie.

Auch die Darstellung der Resultate, mit Bild und zugehörigem Text ist kindsgerecht. Der grosse Werbeblock im grauen Kasten, natürlich auf Deutsch, muss man hinnehmen, ist aber gut von den anderen Resultaten abgehoben.

Google bietet noch weitere Suchmaschinen, wie KidzSearch oder KidsSearch. Die Resultate sind ähnlich, zeigen aber auch alle Werbung.
Swiggle

Hinter Swiggle ist steckt eine britische Organisation für sichere Tools und Inhalte für Kinder und Jugendliche. Die Resultate sind angenehm und kindergerecht aufbereitet. Zudem hat die Seite keine Werbung. Die Inhalte kommen ebenfalls von Google und sind gefiltert. Allerdings ist die Auswahl weniger auf Kinder ausgerichtet. Bei meiner Recherche kamen Schweizer Seiten mit englischem Inhalt, doch es waren eher Inhalte für Erwachsene.

Französisch
Und wie sieht es auf der französischen Seite aus? Auch in dieser Sprache gibt es eine Kindersuchmaschine: Sie heisst Qwant Junior. Im ersten Eindruck macht sie einen aufgeräumten Eindruck und zeigt ein wenig Werbung.

Das erste Resultat hatte mich nicht überzeugt, denn auf den Suchbegriff voiture kamen lauter Occasionshändler als Suchresultate. Beim Begriff Mars war es schon besser. Nun wurden kindergerechte Seiten zum Thema Mars angezeigt.
Auch Qwant filtert Inhalte, damit keine ungehörigen Inhalte erscheinen. Schön wäre es, die Suchresultate noch mehr den Kinderbedürfnissen entsprechen würden.
Neben Suchmaschinen fand ich zwei Lexika. Bei Wikimini schreiben Kinder Artikel. Es sollen schon 13’000 Artikel auf Französisch veröffentlicht worden sein. Leider ist die Suchfunktion nicht so übersichtlich, aber die Artikel sind für unseren Sprachunterricht brauchbar.

Ein weiteres Lexikon heisst Vikidia und richtet sich an Kinder oder an Leute, die Französisch lernen. Die Artikel sind aber länger und auch schwieriger als bei Wikimini. Für unsere Schülerinnen und Schüler eher schwer.

Die Seite ist wie eine Wikipedia-Seite aufgebaut und funktioniert auch so. Eine grosse Gemeinschaft von Willigen, schreiben die Artikel. Leider ist das Layout auch wie bei Wikipedia: Für unsere Kinder eher zu unübersichtlich.
Die beiden besprochenen Seiten sind auf unserem Unterrichtsportal bei Mittelstufe 1 und 2 im Fach Englisch und Französisch aufgeführt, damit die Schülerinnen und Schüler sie direkt verwenden können. Bei Bedarf können die Seiten auch in der Oberstufe hinzugefügt werden.
Titelbild: Michael Schnell – Fernglas